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Fabian Weber

CareerTeam Schweiz GmbH

  • Co-Founder & Co-CEO CareerTeam Schweiz

  • Ehemaliger Co-Founder Parkplatz-Sharing-Plattform

  • Law & Economics-Studium, Universität St. Gallen (HSG)

  • Weinliebhaber

  • Küchen-Psychologe und Menschenkenner

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Von pinken Vögeln und erlesenen Weinen:

Fabian Weber - ein unkonventionelles Sonntagskind mit Skater-Charme und Grips.

8 Kurzfragen an Fabian Weber

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June 2025 - April 2026

Fabian, dein bisheriger Weg führte dich vom Bauernhof über die HSG zum Start-up Gründer bis hin zu deiner jetzigen Headhunter-Mission. Was schätzt Du besonders an der Personalvermittlung?

Als ich in meinen Teenie-Jahren gelernt habe, dass ein Headhunter nicht zwingend über Leichen gehen muss, habe ich in meinem Hinterkopf abgespeichert: Das wäre mal was, wenn Du dann eine Karriere gemacht hast. Nun, eine Karriere werde ich allenfalls gar nie machen – aber Headhunter bin ich geworden und ich liebe meinen Job. Man darf mit höchst interessanten Persönlichkeiten mitunter sehr intim zusammenarbeiten, macht bestenfalls täglich Menschen happy, die ihrer Lage vorher vielleicht Monate lang nicht Herr – oder Frau – wurden und wird für möglichst kreatives Netzwerken am Ende auch noch bezahlt. Wer wie ich ein kleiner Küchen-Psychologe und ein grosser Weinfan ist, kann sich nichts Besseres wünschen, zumal in einer Zeit, in der Talente und Menschen mit Lust auf Verantwortung an allen Ecken und Enden fehlen.

CareerTeam Schweiz ist auf Wachstumskurs und praktisch monatlich sieht man neue Gesichter auf dem Flur (tanzen). Welche Eigenschaften sind Dir wichtig? Wie entsteht der lebhafte Zusammenhalt innerhalb von CareerTeam?

Auf der Payroll stehen 18 Menschen – im Büro 10 Schreibtische und wir müssen uns überlegen, wie das weitergehen soll. Als ich 2016 bei unserer Muttergesellschaft in Hamburg angefangen habe, waren wir dort auch 20 Nasen – heute sind es weit über 200. Damit wir eine ähnliche Erfolgsgeschichte auch in Zürich schreiben können, bedarf es soliden Werten, die zusammen erarbeitet und konsequent gelebt werden. Wer starke Ellenbogen und ein schwaches Herz hat, ist bei uns falsch. Wer authentische Zusammenarbeit auf Augenhöhe nicht als Schlüssel zum Erfolg sieht, kommt nicht weit. Dass wir uns diese Wohlfühl-Kultur leisten können, setzt voraus, dass wir bei Empathie, Motivation und Performance keine Abstriche machen. Lieber schieben wir seit bald zwei Jahren eine aktuell vierwöchige Warteliste für neue Mandate vor uns her, als auch nur einen Kunden nicht genau so zu behandeln, wie das unsere mitunter saftigen Rechnungen erwarten lassen dürfen.

 

CareerTeam Schweiz hat sich auf die Personalvermittlung im Tech-Bereich spezialisiert. Sind die Clichés rund um IT-Nerds und Geeks für die Personalvermittlung relevant oder sieht die Realität doch anders aus?

Ich bin ein grosser Fan von Vorurteilen. Sie haben die Menschheit bis heute überleben lassen. Andere, viel besser konnotierte Begriffe in diesem Zusammenhang sind «Erfahrung» oder «Bauchgefühl». Nicht das Cliché ist das Problem, sondern meine Haltung, denn ich sollte immer davon ausgehen, dass ich falsch liegen könnte. Diese Offenheit geben viele vor – die wenigsten leben sie. Bei den besten IT-Leuten haben wir es nach meiner Erfahrung signifikant öfter als bei anderen Profilen mit Inselbegabungen zu tun und das ist das, was ich eingangs meinte: Das sind höchst interessante Persönlichkeiten, die einen täglich inspirieren und fit halten in dieser dynamischen Zeit. Zudem kann sich ein guter Entwickler Authentizität leisten, weil er in der Regel nicht für seinen Auftritt bezahlt wird, sondern für seinen Code. Auch wenn die Search nach einem CEO prestigeträchtiger ist und weniger lang dauert – viele in meinem Team lieben IT-Fach-Positionen geradezu.

 

Unser gemeinsames Start-up «Parkspatz», eine Applikation zur privaten Vermietung von Parkplätzen, wurde schliesslich von der SBB als Park&Rail-App übernommen. Wie hast Du diesen M&A-Prozess erlebt?

Wie alle anderen M&A-Prozesse, in die ich bisher involviert war: Spannend und lehrreich, vor allem in Bezug auf Persönlichkeiten, Prinzipien und Prioritäten. Ich möchte keinen Moment missen, obwohl ich stets viele Stresshormone ausgeschüttet habe, weil ich immer wieder aufs Neue fasziniert bin, wie kalkuliert und systematisch das Instrument der Vorspiegelung zum Einsatz kommt. Geld steht im Zentrum und dafür strapaziert man gerne auch einmal eine angebliche Freundschaft. Oder auch gleich die ganze Familie. Man kennt das vom Erben – das ist letztlich nichts anderes als ein M&A-Prozess und führt in rund 101% der Fälle zu negativen Emotionen. Wer diese am längsten aushält, macht den Cut. Mit den Babyboomern konnte man das vielleicht noch machen, da war die schiere Existenz ein grosser Wert. Mit der Generation Z wird das so nicht mehr aufgehen, die putzt sich den Hintern ja nur noch, weil Körperhygiene einen klaren Purpose erkennen lässt. Damit man mich hier nicht falsch versteht: M&A-Vorgänge sind vitale Grundfunktionen unseres lieben Kapitalismus. Nur muss der Werterahmen stimmig sein und durchgesetzt werden. Weil ich FTS mittlerweile ganz gut kenne und weiss, dass zum scharfen Verstand auch noch viel Herz kommt, mache ich mir bei Euch hier keine Sorgen.

 

Da drückt der Küchenpsychologe wieder durch: Verschiedene Persönlichkeiten einzuschätzen und deren Handlungen vorausschauend (und humorvoll) zu beurteilen, war immer eine Deiner Leidenschaften. Kommt Dir diese Gabe heute noch gelegen oder vertraut ihr doch mehr auf harte Fakten, Tools, Algorithmen?

Menschen einschätzen zu können, hilft immer und überall, zumal in der Zusammenarbeit mit höchst erfolg- und einflussreichen Persönlichkeiten. Nun ist es in unserem Headhunting-Alltag aber so, dass wir uns auf eine Vielzahl an Kennzahlen, Prozessen und Tools verlassen möchten, denn: So gut mein Bauchgefühl auch sein mag, ich muss davon ausgehen, dass ich falsch liege. Und einen Fehler erkläre ich lieber anhand eines strukturierten Prozesses als anhand meiner Innereien. Das heisst nicht, dass ich meine Persönlichkeit nicht in die Waagschale werfen kann, im Gegenteil: Technologie ist für uns unverzichtbar im Hintergrund, aber nie Selbstzweck. Unsere Prozess-Landschaft erlaubt mir so die volle Entfaltung meiner Empathie, also quasi das ungehinderte Menschsein, wenn es draufankommt.

 

Mozart komponierte ein Lied, das besonders im vierstimmigen Kanon gut zur Geltung kommt:

 

«Freunde, lasset uns beim Zechen wakker eine Lanze brechen! Es leb der Wein, die Liebste mein! …»

 

Auch Du bist ein wahrer Freund des Weins. Abgesehen vom Hoch, was fasziniert Dich an diesem schönen Hobby?

Weine sind wie Persönlichkeiten. Aus welcher Umgebung und welcher Höhenlage kommen sie, wie sind sie erzogen worden, wie viel Aufmerksamkeit haben sie wann und von wem in welcher Form erhalten? Den eigenen Geschmack an diesen teilweise wunderbaren Erzeugnissen zu spiegeln und weiterzuentwickeln, sich selber dabei immer besser kennenzulernen und immer mehr Details quasi im Vorbeigehen zu erfassen – um am Ende mir und auch meiner Umwelt gefragt oder ungefragt gute oder mindestens gut gemeinte Tipps geben zu können, das ist mittlerweile zur absoluten Leidenschaft geworden.

Auf Deinem Level der Expertise wird der Wein nach einem fixen Ablauf verkostet und beurteilt. Vereinfacht und salopp: Farbe, Nase, Mund und Rachen. Beurteilst Du potenzielle Kandidaten auch nach einem fixen Schema – oder wie stellst Du sicher, dass ein saurer Chianti nicht als Bordeaux durchgeht?

Wir nennen das im Recruiting ein «halbstrukturiertes Interview». Dabei geht man nach Schema F vor, ist aber offen bzw. geradezu darauf angewiesen, individuell situationsabhängige Fragen zu stellen, um auf die Persönlichkeit und vor allem deren konkret gesammelte Erfahrungen einzugehen. Das Vorgehen heisst im Übrigen CAR – Context, Action, Result – also eher wie eine andere meiner Leidenschaften, aber wie beim Wein ist eine Einsicht zentral: Niemand weiss, wie sich das Teil entwickelt – am besten behandelt man solch teure Errungenschaften mit der nötigen Liebe.

 

Bei welchem Konkurrenten wolltest Du dich schon immer mal bedanken?

Bei vielen. Allen voran sicherlich Egon Zehnder und Björn Johansson für die Inspiration, bei Hans Hoffmann & Partner und Lionstep für die zahlreichen Leads und bei Rockstar Recruiting sowie Heads for Brands für den stets spannenden und wertvollen Austausch auf Augenhöhe.

 

Schweizer Binaritäten zum Schluss:

  • Genderstern - Top oder Flop?
    Flop:in

  • Supertuscan oder Bordeaux?
    Diese Frage stelle ich mir jeweils, wenn ich im Keller stehe

  • Sänger oder Tänzer?
    Solange ich nicht muss: Sänger

  • Jute oder Plastik?
    Jute

  • Bettanziehen oder Staubsaugen?
    Beides!

  • Migros oder Coop
    Migros – wenn man für den Wein danach zu Denner darf

Herzlichen Dank, lieber Fabian
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FTS Consulting AG


Dezember 2022
 

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